Wer wissen will, wie es um die AHV steht, muss nur ins UBS Sorgenbarometer schauen: Seit Jahren gehört die Altersvorsorge zu den grössten Sorgen der Bevölkerung, mitten zwischen steigenden Krankenkassenprämien und immer teureren Mieten. Der Handlungsauftrag ist klar: Jetzt braucht es Lösungen, die Generationen verbinden – nicht belasten.
Dass die AHV so weit oben auf der Sorgenliste bleibt, ist kein Zufall, sondern ein Auftrag. Wenn wir unser wichtigstes Sozialwerk nachhaltig finanzieren und für künftige Generationen sichern wollen, braucht es jetzt eine ehrliche Reform, ohne Pflästerlipolitik und ohne das Vertagen auf morgen.
Sorgen um hohe Fixkosten und die Sicherheit der AHV-Rente
Der Sorgenbarometer zeigt einen klaren Wandel: Früher stand vor allem die Frage im Raum, ob man überhaupt einen Job hat. Heute dominiert die Sorge, ob der Lohn die stetig steigenden Krankenkassenprämien und Mieten noch trägt und ob die kommenden Generationen noch eine gleich hohe Rente oder überhaupt eine Rente erhalten. Die AHV ist dabei doppelt präsent: während des Erwerbslebens über die Lohnbeiträge, im Alter als zentrales Sicherheitsnetz, gerade für Menschen mit tieferen Einkommen.
Warum «weiter so» keine Option ist
Seit Jahren liegt die AHV im Sorgenbarometer stabil weit oben. Daran haben auch die jüngsten Entscheide nichts geändert. Die AHV bleibt eine Dauerbaustelle: politisch hart umkämpft, finanziell unter Druck, demografisch herausgefordert.
Genau deshalb ist Pflästerlipolitik so gefährlich: Jede neue Ausbauvorlage ohne saubere Finanzierung schiebt die Rechnung auf. Kurzfristig wirkt das beruhigend, langfristig steigen Druck und Misstrauen, wenn die Zahlen wieder Defizite zeigen. Zudem verletzt ein stetiges Aufschieben des Problems und Aufbürden der Kosten vor allem zu Lasten der Jungen die Solidarität zwischen den Generationen.
Belastung fair verteilen, Vertrauen sichern
Eine Frage drängt sich auf: Wie viel Solidarität kann man den heutigen Erwerbstätigen und der jungen Generation noch abverlangen, ohne dass sie den Glauben verlieren, selbst einmal auf eine gesicherte AHV zählen zu können? Wer heute arbeitet, zahlt viel – doch ob später genug bleibt, ist ungewiss. Steigende Lohnabgaben senken den Anreiz zu arbeiten. Wird weniger gearbeitet, fliesst weniger Geld in die AHV. Ein Teufelskreis, der die Grundlage des Umlagesystems gefährdet. Eine nachhaltige Reform muss darum auch die Beitragslast im Blick behalten und möglichst verhindern, dass die Arbeit stetig weiter belastet wird.
Der Sorgenbarometer ist ein Auftrag
Der UBS Sorgenbarometer 2025 ist ein deutliches Signal und ein klarer Auftrag. Er zeigt, dass die AHV seit Jahren zu den grössten Sorgen der Bevölkerung gehört, dass Fixkosten und finanzielle Sicherheit den Alltag prägen und dass junge und ältere Menschen zwar mit unterschiedlichen politischen Brillen auf die Schweiz schauen, aber die Sorge um eine verlässliche Altersvorsorge teilen.
Wenn wir diese Signale ernst nehmen, brauchen wir eine ehrliche AHV‑Reform, die nur im Notfall auf zusätzliche Abgaben und Steuern setzt. Kein Vertagen auf morgen, sondern Lösungen, die das wichtigste Sozialwerk der Schweiz über Jahrzehnte stabil halten, ohne laufend die Jungen, den Mittelstand und die arbeitstätige Bevölkerung stärker finanziell zu belasten.
Die naheliegende Lösung für eine stabile AHV
Wer höhere Belastungen für Junge und Familien vermeiden will, braucht klare Regeln für den Ernstfall. Eine Schuldenbremse bei der AHV könnte dies leisten: Wenn der AHV-Fonds unter eine bestimmte Schwelle fällt, greifen automatisch sparsame und stabilisierende Massnahmen, anstatt später überstürzt Steuern und Lohnabgaben zu erhöhen. So entsteht Verlässlichkeit für alle Generationen.